Ein neues Zuhause für PHYTEC

von | 08.02.2021 | Live aus der PHYTEC, PHYTEC Campus

Interview mit dem PHYTEC Vorstand Dipl.-Ing. Michael Mitezki

Vor PHYTEC und ihren Mitarbeitern liegt ein großer Schritt: Der Umzug in den Neubau im Wirtschaftspark Mainz steht an. Der PHYTEC Technologie Campus wird mit zwei Gebäuden, einer Investitionssumme von 12 Millionen Euro und einer Nutzfläche von 10.000 m2 das neue „Zu Hause“ der PHYTEC. Unsere Redaktionsleitung Frau Julia Philipp führte ein Interview mit Herrn Mitezki zu den Vorzügen und zur unternehmerischen Bedeutung des Umzugs in den Campus.

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Guten Tag Herr Mitezki.

Was hat Sie bei der Planung des PHYTEC Technologie Campus besonders beschäftigt?

Seit wir mit der Baukonzeption begonnen haben, haben uns einige Grundgedanken begleitet. Wir möchten eine ökologisch wertvolle und gesundheitsfördernde Arbeitsumgebung schaffen. Sie soll flexibel, nachhaltig und maximal komfortabel für die Mitarbeiter sein. Gleichzeitig soll der Bau kosteneffizient erstellt und später auch unterhalten werden. So entstand das Konzept, zwei baugleiche Gebäude nebeneinander zu erstellen, die über eine Brücke miteinander verbunden sind.

Können Sie uns die herausragenden architektonischen Besonderheiten des Neubaus beschreiben?

Gerne. Mit den oben genannten Punkten im Kopf, haben wir folgende Details für den PHYTEC Technologie Campus realisiert:

  • Das Fundament enthält eine Schicht Glasschaumschotter. Dieser recht teure Baustoff besteht zu 100% aus Recyclingglas und bietet eine dauerhaft hohe und gleichbleibende Wärmedämmleistung
  • Das Raumklima soll auf möglichst natürliche Weise optimiert werden. Hierbei hilft die Betonkerntemperierung der Bodenplatte und der Decken. Dort befinden sich Kunststoffleitungen, die mit einer Wärmeträgerflüssigkeit gefüllt sind. Durch dieses Verfahren wird im Sommer eine Kühlung und im Winter eine Beheizung des Gebäudes erzielt. Der ausgleichende Effekt der hohen Massen sorgt für sehr konstante Temperaturen und ein angenehmes, zugfreies Raumklima.
  • Die Bauten erhalten eine diffusionsoffenen Außenfassade, eine sogenannte Kaltfassade. Das heißt, vor der Innenfassade wird eine Holzvorhangfassade installiert, dazwischen liegt kalte Luft. Somit fallen an sonnigen Tagen die Sonnenstrahlen nur auf das Holz und wärmen es auf, aber die Hitze trifft nicht auf die Außenwand des Gebäudes. Die Wärmedämmung an kalten Tagen erfolgt durch die Innenfassade.
  • Es wurde die maximal mögliche Fensterfläche gewählt, sodass 80 Prozent der Raumflächen im Gebäude mit Tageslicht beleuchtet werden. Für den Hitzeschutz erhalten die großen Fenster Außenjalousien.
  • Hohe Decken wie bei einem Altbau ermöglichen es, das Wärme oder Kälte ab- und ausstrahlen können 
  • Die Dachkonstruktion erfolgt ohne Bitumen, mit viel Holz und einer Begrünung

Welche Möglichkeiten und Chancen bietet der Campus dem Unternehmen?

Ich bin der Überzeugung das Menschen für kreatives, produktives und effizientes Arbeiten Platz benötigen. Im PHYTEC Technologie Campus schaffen wir hochwertigen Platz, das heißt ich verspreche mir von unserem neuen Zuhause Wachstum und die Entstehung von neuen Geschäfts- und Produktideen. Ich bin mir sicher, dass jeder Funktionsbereich der PHYTEC im neuen Zuhause besser wird. Dies wird uns in besonderem Maße gelingen, weil wir viele konventionelle Lösungswege verlassen haben. PHYTEC Mitarbeiter haben sich sehr intensiv in Details eingebracht und diese teilweise auch selbst umgesetzt. 

Welche Verbesserungen bietet der Campus für die Produktionsinfrastruktur?

Gerade die Produktion profitiert außerordentlich von der Architektur und der Infrastruktur des Campus.  In drei Bereichen sind besonders hervorstechende Verbesserungen für die Mitarbeiter in der Produktion zu nennen: Platz, Klima und Licht. 

Im Campus können wir die Produktions- und Lagerfläche von insgesamt ca. 2100 m2 auf ca. 5000 m2 steigern.  Alle Produktionsbereiche gewinnen dadurch deutlich an Platz, viele haben eine Expansionsfläche auf mehr als das Doppelte der jetzigen Fläche.  Dadurch haben wir großzügige Reserven für Wachstum und können wieder übersichtliche Verkehrswege und Strukturen realisieren. 

Neben der bereits erwähnten Betonkernaktivierung sorgt ein Lüftungssystem mit Enthalpie-Wärmetauscher für beste Luftqualität in der Produktion. Es wird Raumwärme und Raumfeuchtigkeit zurückgewonnen. Die Lüftung wird bewusst nicht zur Temperaturregelung der Räume eingesetzt, sondern lediglich zur phasenweisen und kontrollierten Versorgung mit Frischluft in den Bereichen mit abnehmender Luft-Qualität. 

Und dann noch der Faktor Licht …

Ja. Der Campus hat eine besonders lichtdurchflutete Architektur. Breite Fensterflächen nach Süden und nach Norden fangen so viel Tageslicht ein wie möglich.  Im Obergeschoss des Produktionsgebäudes konnten wir eine doppelte Geschosshöhe realisieren, um dem Tageslicht den Weg bis weit ins Innere des Gebäudes zu eröffnen.  Mit automatisch gesteuerten Außen-Jalousien können wir das Tageslicht je nach Sonnenstand fein dosieren. Durch spezielle Z-Profile der Jalousie-Lamellen gewährleisten wir eine tiefe Durchdringung der Produktionsbereiche mit indirektem Tageslicht. 

Wir erreichen hierdurch ausgesprochen angenehme Produktionsarbeitsplätze mit besonders viel Tageslicht, sowohl an der Süd- als auch an der Nordseite des Gebäudes.

Und wie wurde das künstliche Licht in der Produktion umgesetzt?

Für die Abend- und Nacht-Stunden haben wir die Produktionsbereiche großzügig mit flicker- und blendfreien LED-Panels ausgestattet.  Wir haben diese mit unseren Ingenieuren hinsichtlich der Flickerfreiheit untersucht.  Es ist uns gelungen, aus der Vielzahl der Angebote eines der wenigen, nach unseren sehr hohen Maßstäben wirklich flickerfreien LED-Panels zu identifizieren. Die LEDs werden mit einer für den Menschen angenehmen Farbtemperatur von 4000K installiert.  Die Menge der segment- und stufenweise schaltbaren Panels garantiert uns ein bedarfsgesteuertes, ausgesprochen helles und schattenfreies Arbeitsumfeld bei Tag und bei Nacht. 

Der Campus ist ein sogenannter „Musterbau“ – was bedeutet das?

Das Planungskonzept des PHYTEC Technologie Campus kann über die Firma Plansatz Gewerbebau käuflich erworben werden. Es ist wegweisend für den ökologisch nachhaltigen und ökonomischen Bau von Gewerbeimmobilien. Es eignet sich als flexibel einzusetzender Musterbau, da die Gebäude nur sehr wenige tragende Wände haben. Somit kann die Inneneinrichtung auf verschiedenste Bedürfnisse angepasst werden. Besonders hervorzuheben sind außerdem die hochwertige Bausubstanz, die langen Instandhaltungszyklen sowie der gleichzeitig hohe Komfort der Arbeitsumgebung. Dies wird zum Beispiel erreicht durch eine extrem schlanke Stahlbetonskelett-Konstruktion sowie feste Rastermaße ohne Knicke und Schnörkel. Die Gebäudeinstallation ist damit sehr einfach zu realisieren. Eine weitere Besonderheit: Das oberste Stockwerk liegt maximal sieben Meter über dem Erdgeschoss, wodurch niedrigere Brandschutzanforderungen erfüllt werden müssen. So entsteht ein hohes Einsparpotential. 

Vielen Dank, Herr Mitezki, für diesen Überblick über den Neubau. Zuletzt vielleicht noch die Frage: 

Was passiert gerade auf der Baustelle?

Jetzt im Februar freuen sich die Arbeiter bei winterlichen Temperaturen darüber, dass die Heizungsanlage in Betrieb ist – der Innenausbau ist voll im Gange, zum Beispiel in den Treppenhäusern und den Sanitäranlagen. Die Außenbereiche wurde im Dezember 2020 geschottert. Sobald es die Witterung zulässt wird, mit den Pflasterarbeiten auf den 6000 Quadratmetern begonnen.

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