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Pinkompatible System on Modules: Produktserien und smarte Migration

Yves Astein
Von

Upgrades und Produktserien verlängern den Lebenszyklus von Embedded Elektroniken und schaffen neue Möglichkeiten für Vermarktung und Wertschöpfung.

Wir zeigen Ihnen, wie Sie das erreichen – am Beispiel der pinkompatiblen System on Modules phyCORE-i.MX 6UL/ULL, phyCORE-i.MX 91/93 und phyCORE-STM32MP13x.

Mit Vergleich der Modulfeatures für die Wahl Ihrer idealen Varianten.

Pinkompatibel-System-on-Modules_Header

Bild 1: Drei Module, ein Footprint: Phytec bietet drei pinkompatible Module, die skalierbare Leistung und Produktvarianten ermöglichen und den Lebenszyklus bestehender Projekte mit NXP i.MX 6UL/ULL-Prozessor verlängern können.

Modulare Plattformen haben zahlreiche Vorteile für das Embedded Design: Mit einem Mainboard und einer Serie dazu passender System on Modules können Produktvarianten mit verschiedener Ausstattung und unterschiedlichem Preis realisiert werden. Die Integration neuer, pinkompatibler System on Modules im Lebenszyklus ermöglicht Upgrades der Leistung sowie neue Funktionalitäten.

Standard-Formfaktoren versprechen genau das – zum Preis von Kompromissen bei der optimalen Ausnutzung der Prozessor-Feature, bei Größe und Kostenoptimierung. Eine günstigere Alternative sind pinkompatible System on Modules für Prozessoren mit ähnlichem Feature-Set, aber unterschiedlicher Rechenleistung und Grafik-Ausstattung. Sie ermöglichen es, die Module für unterschiedliche Produktvarianten oder zur Produktpflege auszutauschen.

Dabei nutzen sie die Features der Prozessoren optimal aus, sind so klein und preisoptimiert wie möglich und verzichten auf alle Bauteile, die nicht für die jeweilige Anwendung benötigt werden. Außerdem kommen keine Schaltungen zum Einsatz, die – wie häufig bei Standardmodulen – nur notwendig sind, um eine etwaige Kompatibilität mit anderen Modulen zu gewährleisten.

Skalierbarkeit mit pin-zu-pin-kompatiblen System on Modules für i.MX 6UL/ULL, i.MX 93/91 und STM32MP13x

Als ein Beispiel für solche pinkompatiblen Module hat Phytec eine Reihe neuer phyCORE System on Modules entwickelt: Das phyCORE-i.MX 91/93 kann mit den beiden neuesten NXP-Prozessoren i.MX 91 und i.MX 93 bestückt werden und ermöglicht so eine skalierbare Rechenleistung zwischen 1.300 DMIPS und 9.000 DMIPS.

Nach unten hin abgerundet wird die Modulserie mit dem phyCORE-STM32MP13x. Sein Prozessor von STMicroelectronics verfügt über eine Rechenleistung von 1.200 DMIPS und markiert den Einstieg in die SOM-Serie.

Alle neuen Module verfügen über denselben Footprint wie das vielfach bewährte phyCORE-i.MX 6UL/ULL, das dank der garantierten Langzeitverfügbarkeit bis Ende 2035 auch heute noch für Neudesigns geeignet ist.

Gleicher Footprint – neue Funktionen

Gleichzeitig bieten die neueren Module bei ähnlichem Feature-Set erweiterte Funktionalitäten, mit denen sie den Lebenszyklus von Projekten mit i.MX 6UL/ULL-Prozessor ideal erweitern können.

So verfügt der i.MX 93 beispielsweise über eine Realtime-MCU und eine eigenständige NPU-Einheit für Machine-Learning-Anwendungen. Ebenso wie sein kleiner Bruder i.MX 91 ist er mit der Energy Flex-Architektur von NXP designt, die hohe Rechenleistung mit geringem Energieverbrauch kombiniert.

Die integrierte EdgeLock Secure Enclave erlaubt Sicherheitsfunktionen wie Lifecycle-Management, Manipulationserkennung, sicheres Booten und einen vereinfachten Weg zu Zertifizierungen.

SOM-Lifecycle / Prozessorlifecycle für 6UL/ULL / i.MX93/91 / STM32MP13

Bild 2: Rechenleistung und garantierte Verfügbarkeit der pinkompatiblen Module. Entwickler können die optimale Kombination aus Leistung, Langzeitverfügbarkeit und Preis wählen – mit der Option nachträglicher Upgrades und Produktvarianten.

Wie genau kann ich mit den phyCORE-SOMs Produktvarianten realisieren?

Der NXP i.MX 6UL/ULL Applikationsprozessor und das entsprechende phyCORE System on Module sind im Markt etabliert und gut verfügbar. Es bietet sich derzeit an, Neudesigns eines Mainboards auf Basis dieses SOMs zu entwickeln und zu erproben. Für den Marktstart kann dann entweder genau dieser Prozessor eingesetzt werden, oder ein pinkompatibles Modul, zum Beispiel mit dem extrem kostengünstigen STM32MP13x.

Damit kann der Markterfolg getestet werden, ehe dann weitere Produktvarianten mit den leistungsstärkeren Prozessoren i.MX 91 und i.MX 93 gelauncht werden. So können zum Beispiel neue Software-Funktionen oder verbesserte Grafikleistung etc. im Lebenszyklus eines Produkts eingeführt werden. Das ermöglicht ein Upselling ohne Neudesign oder Änderungen an der Basisplatine, i.d.R. ist auch ein nachträgliches Hardware-Upgrade mit den leistungsstärkeren Modulen denkbar und möglich.

Footprint-kompatible Module, wie im gezeigten Beispiel für den NXP i.MX 6UL/ULL Prozessor, ermöglichen die Erstellung verschiedener Produktvarianten. Darüber hinaus können sie den Lebenszyklus verlängern, indem sie die Integration neuer Software-Funktionen oder eine verbesserte Grafikleistung mithilfe eines leistungsstärkeren System on Modules auf dem bestehenden Mainboard ermöglichen.

Kann ich meine phyCORE-i.MX 6UL/ULL-Module nun einfach mit einem neueren Modul ersetzen?

Die Antwort ist ein klares Jein: Die neuen phyCORE-i.MX 91/93 und phyCORE-STM32MP13x System on Modules verfügen über denselben Footprint wie das phyCORE-i.MX 6UL/ULL.

Aktuelle Designs können mit den neuen Modulen ausgestattet werden, insofern sie das von Phytec standardmäßig vorgesehene Pinmuxing verwenden. Bei diesem Vorgang – auch als Pin-Multiplexing bezeichnet – werden Hardware-Pins auf dem System on Module den entsprechenden Funktionalitäten oder Peripheriegeräten des Systems zugeordnet.

Vor einem Austausch der SOMs ist es wichtig zu prüfen, ob und wie das Pinmuxing des Original-Moduls angepasst wurde. Sollten hier Änderungen vorgenommen worden sein, müssen diese analog für das neue System on Module angepasst werden.

Ebenfalls zu betrachten ist die Spannungsversorgung. Da die Leistungsaufnahme der Module unterschiedlich sein kann, muss immer die maximal benötigte Leistung vorgesehen sein.

Die Phytec Expertinnen und Experten prüfen für entsprechende Kundenprojekte gerne, ob und inwiefern das möglich ist.

Für eine genaue Prüfung der Anforderungen für eine Migration Ihres Projektes mit phyCORE-i.MX 6UL/ULL zum phyCORE-i.MX 91/93 gibt es außerdem in Kürze ein technisches Compatibility Manual. Fordern Sie das Dokument direkt bei uns an!

Compatibility Manual anfordern

Die Module werden direkt auf die Basisplatine aufgelötet – was bedeutet das?

Phytec bietet grundsätzlich gelötete und gesteckte Module an. Die pinkompatiblen Module sind alle als Lötmodule ausgeführt und können dank der plated half-hole solder Technology sehr einfach integriert sowie direkt und vollautomatisiert auf entsprechende Mainboards aufgelötet werden – sie wurden bewusst für extrem einfache Verarbeitbarkeit konzipiert. Durch die Löttechnologie ohne Steckverbinder entstehen besonders flache, robuste und kostenoptimierte Designs.

Gibt es Evaluation Boards, um die Leistung der Module zu testen?

Für den direkten Einstieg in Prototyping und Entwicklung bietet Phytec Entwicklungskits an. Sie basieren auf dem Single Board Computer phyBOARD-Segin, der mit den verschiedenen Modulvarianten als Rapid Development Kit erhältlich ist.

Diese Kits enthalten neben dem Single Board Computer und System on Module ein angepasstes Board-Support-Package, eine Inbetriebnahmegarantie und FAE-Betreuung, eine einstündige Yocto-Schulung, Reviews für Kundensoftware und Schaltpläne sowie eine Security-Beratung. Auf Wunsch passt Phytec das Mainboard an individuelle Anforderungen an.

Umfassende Vorleistungen für schnelle Marktreife

Zusammen mit seinen System on Modules bietet Phytec eine Reihe von Vorleistungen in Bezug auf Hardware und Software, die Entwicklungszeit und -aufwand einsparen:

Alle System on Modules von Phytec werden mit angepasstem Board-Support-Package ausgeliefert, sodass Kunden direkt in die Entwicklung ihrer jeweiligen Applikationen einsteigen können. Dabei fokussiert sich die Software-Entwicklung auf das Bereitstellen gut getesteter Kernkomponenten wie Bootloader und Linux-Kernel.

Diese werden in einer vereinheitlichten Embedded-Linux-Distribution mit Yocto zugänglich gemacht und sind dadurch leicht nutzbar. Diese Zusammenführung mit Yocto erleichtert es im Falle eines Wechsels des Prozessors deutlich, unterschiedliche Modul- und SBC-Varianten einzusetzen, das Produkt zu wechseln oder unterschiedliche Prozessor-Varianten parallel in einem Projekt zu verwenden.

Die langjährige Erfahrung unserer Softwareentwicklungsabteilung mit allen Prozessoren in der Produktplattform ermöglicht es uns dabei, für alle Varianten jeweils den besten Kompromiss aus schneller Unterstützung der Produktfeatures und der langfristigen Wartbarkeit der Produkte über den Lebenszyklus zu finden.

Einerseits werden die Hersteller-BSPs schnell portiert, andererseits investieren wir in das Upstreaming verwendeter Komponenten. Die Continuous-Integration von BSP-Patches und Updates sowie eine automatisierte Testinfrastruktur gewährleisten, dass kontinuierlich und zuverlässig Updates bereitgestellt werden können.

So erhalten Kunden bei Bedarf jederzeit einen funktionsfähigen Stand ihrer individuellen BSPs, basierend auf den aktuellsten Softwarepaketen. Das erleichtert die Pflege der Software und das Schließen von Sicherheitslücken deutlich.

Das ebenfalls angebotene CVE-Monitoring zeigt auf, wann der Zeitpunkt gekommen ist, sich mit den Geräten im Feld zu beschäftigen und eine neue Softwareversion auszurollen. Darüber hinaus unterstützt Phytec seine Kunden mit Angeboten rund um Security, für das Life-Cycle-Management und Remote-Updates der Kundenhardware.

Wann ist ein Modul serienreif und zu welchem Zeitpunkt wähle ich welchen Prozessor?

Phytec Module durchlaufen im Entwicklungsprozess verschiedene Stati. Der erste Zeitpunkt, zu dem Kunden Module  erhalten können, heißt bei uns Early Access. Wer in persönlichem Kontakt mit unseren Vertriebskollegen steht, kann einzelne Module zum Testen bzw. für frühe Entwicklungsphasen seiner Endanwendung erhalten. Diese unterliegen jedoch noch Änderungen sowohl in Hardware als auch in Software.

Sobald eine relevante Anzahl an Features in Hardware und Software unterstützt wird, können auch erste Alpha Kits angefragt werden.

Phytec entwickelt aufgrund der engen Beziehungen zu den Halbleiterherstellern parallel zu diesen. Bereit für die Serienproduktion sind die phyCORES, phyBOARDs und Kits, sobald der Prozessorhersteller mit den Prozessoren in die Serienproduktion geht.

Produktroadmaps erleben grundsätzlich eine gewisse Dynamik. Wir als Phytec begegnen dieser Herausforderung mit offener Kommunikation sowohl in Richtung Kunde als auch in die unserer Lieferanten.

Wer aktuell serienreife Module für seine Entwicklung benötigt, dem empfehlen wir das phyCORE-i.MX 6UL/ULL. Es hat nach wie vor ein attraktives Verhältnis zwischen Preis, Leistung und Verfügbarkeit. Das Rapid Development Kit mit phyCORE-i.MX 93 wird voraussichtlich Ende des dritten Quartals anfragbar sein über unsere Webseite. Wir erwarten die Serienreife für des Modul gegen Ende des Jahres 2023.

Module und Boards mit i.MX 91 werden voraussichtlich im ersten Quartal 2024 als Alpha Muster verfügbar sein. Kits mit dem Prozessor von ST Microelectronics werden ebenfalls Ende des dritten Quartals den Alpha Status erreichen. Der Start der Serienproduktion des phyCORE-STM32MP13x ist aktuell für Oktober 2023 geplant.

Grundsätzlich werden bei Phytec keine Produkte abgekündigt. Sollte es tatsächlich dazu kommen, dass ein eingesetzter Prozessor während des Lebenszyklus beim Kunden nicht mehr verfügbar wäre, wird hier gemeinsam eine Lösung gefunden.

Starten Sie jetzt Ihr Design mit i.MX 6UL/ULL, i.MX 91/93 und STM32MP13x

System on Modules sind die ideale Lösung für die schnelle, einfache und kostengünstige Entwicklung von Embedded Hardware. Sie ermöglichen es, Prozessoren und deren komplexe Peripherie als einen fertigen Baustein auf einem Basisboard einzubinden und reduzieren damit Entwicklungsaufwand und Kosten für die gesamte Hardware.

Phytec System on Modules zeichnen sich dadurch aus, dass sie optimal an die Funktionalitäten der jeweiligen Prozessoren angepasst sind – bei gleichzeitig ultrakompaktem Design und Verzicht auf alle nicht notwendigen Komponenten.

Damit gehen Sie keine Risiken in der Entwicklung ein. Mit den Footprint-kompatiblen Modulen phyCORE-i.MX 6UL/ULL, phyCORE-i.MX 91/93 und phyCORE-STM32MP13x profitieren Sie dennoch von skalierbarer Leistung und Upgrade-Fähigkeit.

Welches der Module passt perfekt zu Ihren Anwendungen?

Viele Kits online verfügbar!

Fragen? Dann kontaktieren Sie unsere FAEs.

Yves Astein
Von

Vom i.MX 6 zum i.MX 8

Mit dem PHYTEC Migration Guide auf der Überholspur in die nächste Produktgeneration